… bedeuten aber zwei verschiedene Dinge.
»Information heißt Aussenden, Kommunikation heißt Ankommen.« Sidney Justin Harris, Journalist
Kommunikation ist das A und O einer jeden Beziehung – auch der Beziehung eines Unternehmens zu seiner Umgebung und seinen Anspruchsgruppen. Was aber ist Kommunikation? Wissenschaftler streiten darüber, es gibt zahllose Definitionen, aber eines ist sicher: Kommunikation ist ein Spezialfall von Beeinflussung. Wann immer wir mit jemandem kommunizieren, versuchen wir, auf unseren Kommunikationspartner in irgendeiner Form einzuwirken; wir wollen, dass er etwas erkennt, etwas Bestimmtes tut oder unterlässt, oder auch, dass er eine bestimmte Empfindung erlebt. Dabei ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass zu kommunizieren nicht nur ein bewusster Akt des Beeinflussens ist, sondern dass es auch unbeabsichtigte Nebeneffekte gibt, die ebenfalls kommunikative Wirkung entfalten. Deshalb ist es nicht nur wichtig, was gesagt wird, sondern auch wie es gesagt wird.
Mit ihrer Unternehmenskommunikation zeigen Unternehmen, »wes Geistes Kind« sie sind. Und genau deshalb ist es so wichtig, die Form der Kommunikation in all ihren Facetten zu kultivieren.
In einer globalisierten Welt steht die Kommunikation mehr denn je vor der Herausforderung, kulturelle Grenzen zu überwinden.
Englisch ist als Sprache internationaler Verständigung definiert. Doch gibt es eine analoge Regelung auch für Farben, Formen und Zeichensysteme? Anders gefragt: Bedarf es einer solchen Regelung überhaupt? Sind beispielsweise die Piktogramme auf der Fernbedienung für den Videorecorder in Japan genauso verständlich wie in Deutschland? Oder vermittelt die Farbgestaltung einer Internetseite in asiatischen Ländern dieselben Informationen wie in Europa?
Nur allzu selbstverständlich gehen wir davon aus, dass Gestaltung überall auf der Welt verstanden wird. Doch das ist keineswegs der Fall. Zeichen symbolisieren zwar einen bestimmten Sachverhalt. Ihr Sinn, ihr Wert ergibt sich aber nicht aus ihnen selbst. Vielmehr entsteht er aus dem kulturellen Kontext – aus der Bedeutung, die Farben und Formen zugeschrieben wird. Entscheidend für die Akzeptanz von Zeichen ist daher: Sie müssen erwartungskonform sein.
Die Gestaltung von Marken, Piktogrammen oder Websites, die über kulturelle Grenzen hinaus verständlich sein sollen, setzt dementsprechend die Entwicklung eines interkulturellen Interfaces voraus – mit dem Ziel, interkulturell bedingte Missverständnisse auszuschließen. Das CCI erarbeitet solche Interfaces in Projekten.
Interkulturelles Interface – oder »everybody smiles in the same language«
Überlegungen von Prof. Norbert Nowotsch
Erst vor wenigen Tagen ist mir eingefallen, daß ich bereits einmal ein interkulturelles Interface besessen habe, ungefähr vor 25 Jahren. Es war die Fernsteuerung zu einem Sony-Fernseher, den ich bei einem Sonderverkauf erworben hatte. Die Geräte waren eine Spezialanfertigung für Saudi-Arabien, aus irgendeinem Grund war das Geschäft geplatzt und nun standen einige hundert Geräte in Köln ›auf Halde‹ – zum Sonderpreis
Ihre interkulturelle Besonderheit war, daß man alle Bedienelemente am Gerät, aber besonders die Fernsteuerung, zusätzlich zu den Pictogrammen mit arabischen Untertiteln versehen hatte. Die Überlegung der Sony-Leute war also: Die Saudis können unsere Pictogramme nicht lesen, daher schreiben wir einfach in ihrer Sprache hin was es bedeutet: laut-leise-heller-dunkler-mehr Farbe-weniger Farbe usw.
Ich habe die Geschichte an den Anfang meiner Notizen gestellt, so erscheint es, als wäre sie Ausgangspunkt meiner Überlegungen.
Interface ist Sprache…
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